Gut- und bösartige Hauttumore
Definition

Der dem immer wieder falsch verstandenen und interpretierte Begriff «Tumor» ist nicht gleichzusetzen mit «Krebs». Unter «Tumor» (= Geschwulst) versteht man die umschriebene Zunahme eines Gewebevolumens jedweder Ursache. Der Begriff sagt also nichts aus über Gut- oder Bösartigkeit und kann jede Form von Charakter aufweisen. Würde man «gut» mit «weiss» und «böse» mit «schwarz» gleichsetzt en, so müssten zahlreiche Tumore farblich als «graufarben» bezeichnet werden. Nachfolgend erfahren Sie mehr zu einigen häufiger auftretenden Formen von Tumoren

Gutartige (benigne) Hauttumore

Fibromata pendulantes

Nävus papillomatosus

Eruptives Hämangiom

Es existieren zahlreiche gutartige, oft auch rein kosmetisch störende Hauttumoren. Zu ihnen zählen z.B. die verschiedenen Arten von Muttermalen (Nävusnellnaevi), Fibrome (Bindegewebstumoren), Lipome (Fettegewebs-Geschwülste), Seborrhoische Keratosen (Alterswarzen), Hämangiome (Blutgefäss-Geschwülste), etc.

Meist bedürfen diese gutartigen Veränderungen keiner Therapie. Zeigen sie jedoch entzündliche Veränderungen (z.B. durch Verletzung, Reibung, Kratzen, etc.) kann es sein, dass sie einer Behandlung bedürfen. Abgegrenzt werden gutartige Hauttumoren von primär entzündlichen Tumoren, wie z.B. durch Viren bedingten Hautgewächsen (z.B. Virus-Warzen). Auf sie wird an anderer Stelle näher eingegangen.

Ob und wie ein gutartiger Hauttumor auch kosmetisch am besten behandelt werden kann oder soll, erklären wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch.

Bösartige (maligne) Hauttumoren
1. Malignes Melanom

Superfiziell spreitendes Melanom

Superfiziell spreitendes Melanom

Das Maligne Melanom (Syn.: Melanom, Schwarzer Hautkrebs) ist ein von denn pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) ausgehender bösartiger Tumor. Das Maligne Melanom ist der bösartigste aller Hautkrebsformen und wächst nicht nur sehr schnell, sondern führt auch oft sehr früh zu „Ablegern“ (Metastasen). Dieser sehr bösartige Hautkrebs ist für über 90% der durch Hautkrebs verursachten Todesfälle verantwortlich!

Obschon der «Schwarze Hautkrebs» sich meist in Form eines wachsenden, dunkelbraunen bis schwarzen Hauttumors äussert, existieren auch Maligne Melanome, die sich diesbezüglich anders verhalten und sich als rötlich wachsende Tumoren präsentieren. Mit anderen Worten lässt sich alleine durch das Fehlen einer dunkelbraunen bis schwärzlichen Färbung ein Malignes Melanom nie sicher ausschliessen.

Die Zahl während eines bestimmten Zeitraums (= Inzidenz) neu an Malignen Melanomen Erkrankter ist leider nach wie vor steigend und beträgt derzeit etwas mehr als 1’500 neue Fälle pro Jahr. Da Maligne Melanome sehr vielgestaltig aussehen können, besteht mitunter die Gefahr, dass sie mit harmlosen Hautveränderungen, wie z.B. „Alterswarzen“ oder Muttermalen verwechselt werden können. Aus diesem Grunde sollte jede unklare, neu entstandene und/oder sich verändernde, pigmentierte Hautveränderung sorgfältig abgeklärt werden. Nur in rund 30% der Fälle entstehen Maligne Melanome aus vorbestehenden Muttermalen. Die überwiegende Zahl dieser Hautkrebse (> 70%) der Fälle entsteht neu, auf klinisch vorher gesunder Haut. Maligne Melanome können auch an nicht primär sichtbaren Hautstellen (z.B. Kopfhaut, Mundhöhle, Genital- und Perianal-Bereich etc.) vorkommen.

Die wichtigsten Risikofaktoren bzgl. der Entstehung eines Malignen Melanoms sind heller Hauttyp, gehäufte Sonnenbrände in der Jugend, zahlreiche atypische Muttermale, bzw. das Vorkommen von Melanomen in der näheren Familie.

Wir empfehlen Personen mit einem erhöhten Melanomrisiko oder Personen, die bereits ein Malignes Melanom hatten, ihre Haut in regelmässigen Abständen (mind. einmal jährlich) fachärztlich untersuchen zu lassen, bzw. ihre Haut regelmässig selbst auf Veränderungen hin zu untersuchen (ca. alle 1-2 Monate)!

2. Spinozelluläres Karzinom (SZK)

Spinozelluläre Karzinome

Das Spinozelluläre Karzinom (Syn.: Stachelzellkrebs, Spinaliom) ist ein von der Stachelzellschicht der Oberhaut ausgehender Hautkrebs. Im Vergleich zum Malignen Melanom wächst dieser Krebs deutlich langsamer und bildet nach einer zuerst lokal zerstörenden Phase erst im späteren Verlauf Metastasen aus. Fast immer entsteht das Spinozelluläre Karzion auf sonnengeschädigter Haut. Die diesem Krebs jahrelang vorausgegangene UV-Strahlung gilt als wichtigster auslösender Faktor.

Spinozelluläre Karzinome treten in der Regel in Form unterschiedlich stark verhornender Hauttumoren auf. Ihre Behandlung erfolgt fast meist mittels operativer, vollständiger Entfernung.

3. Basalzellkarzinom (BZK)

BZK der Rumpfhaut

Knotiges BZK

Knotiges BZK

Basalzellkarzinome (Syn.: Basalzellkrebs, „Weisser Hautkrebs“, «Basaliom») zeigen im Vergleich zum Malignen Melanom oder zum Spinozellulären Karzinom eine deutlich schwächere Aggressivität. Sie wachsen nicht nur deutlich langsamer als die beiden anderen wichtigen Hautkrebsformen, sondern bilden in der Regel auch keine Metastasen (Ableger) aus. Je nach Lokalisation (z.B. Nase, Augenlid, Ohrmuschel, etc.) können sie aber durch ihr gewebezerstörendes Wachstum und dadurch nicht selten resultierenden Infektionen ein ernsthaftes Problem darstellen. Basalzellkarzinome entstehen vor allem auf UV-geschädigter Haut – wobei für ihre Entstehung weniger sporadisch starke – als viel mehr die chronische UV-Schädigung der Haut verantwortlich zu sein scheint. Es gibt mehrere Wachstumsformen von Basalzellkarzinomen und daher können diese Hautkrebse auch sehr unterschiedlich aussehen und im Aussehen und in ihrer Form mit „Alterswarzen“, Muttermalen, aber auch Narben oder gar Ekzemen verwechselt werden. Es ist die Aufgabe des Hautarztes Basalzellkarzinome frühzeitig zu erkennen und von anderen Hautveränderungen und Tumoren abzugrenzen Die Therapie von Bassalzellkarzinomen richtet sich nach ihrem Wachstumstyp, aber auch nach der Lokalisation und dem Alter des Patienten. Meist erfolgt die Therapie durch eine operative Entfernung des Hautkrebses im Gesunden.

4. Aktinische Keratose

Als Aktinische Keratosen (AK, veraltet auch aktinische «Präkanzerose») bezeichnet man durch kumulative UV-Strahlung und fast ausschliesslich in lichtexponierten Hautarealen (z.B. Stirne, Nase, Wangen, Glatze, Handrücken) entstandene, chronische Verhornungsstörunge (im Sinne von Lichtschäden) der Haut. Entsprechend treten Aktinische Keratosen mehrheitlich bei älteren Menschen auf und werden von diesen als lästige, raue, nicht abheilende Hautstellen wahrgenommen. Aktinische Keratosen sind Präkanzerosen, da potentiell und im Verlauf der Zeit (Monate bis Jahre) aus ihnen bösartige Tumoren wie das Spinozelluläre Karzinom (siehe unten) entstehen können. Diese Umwandlung findet aber wahrscheinlich nur in ca. 10% der Fälle statt und erfolgt dann über Jahre. Dennoch muss aus hautärztlicher Sicht empfohlen werden, Aktinische Keratosen fachgerecht behandeln zu lassen. In der Regel reichen lokale, nicht operative Massnahmen aus, um Aktinischen Keratosen zur Abheilung zu bringen.

Zusammenfassend

Welche Art von Hauttumor bei Ihnen allenfalls vorliegt und ob, bzw. wie dieser behandelt werden kann oder muss, bzw. welche Vor- und Nachteile die entsprechenden Therapien haben, werden wir gerne in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen besprechen.

Haben Sie weitere Fragen?

Bitte beachten Sie, dass die oben genannten Informationen eine seriöse, ärztliche Beratung nicht ersetzen können. Sollten Sie weitere Fragen haben, so kontaktieren Sie uns unter der Nummer +41 (0)44 431 36 36. Sehr gerne vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin für ein persönliches und individuelles Beratungsgespräch, bzw. erstellen für Sie gegebenenfalls einen individuellen Behandlungsplan.